Auch in diesem Jahr war unser „Herbstkurs“ (24. Oktober – 28. Oktober 2012) ein sehr interessanter, intensiver und harmonischer Kammermusikkurs. Beim Eintreffen wurden die Teilnehmer von herbstlich bunten Bäumen im wunderschönen Park von Schloss Hallenburg empfangen. Im Schloss angekommen, hieß der Vorstand von Per Musica da Camera e. V. sie willkommen. Dabei wurden die Teilnehmer auch mit dem Schlüssel für ihren Übungsraum versorgt. Wie in jedem Jahr gab es hier ein großes Hallo und es wurden erste Neuigkeiten zwischen den Teilnehmern ausgetauscht. Nach diesem „warm up“ wurden die Kursteilnehmer in den „Gartensaal“ der Hallenburg gebeten und von Per Musica da Camera e. V. und von Vertretern des Landesmusikrats Hessen und der Landesmusikakademie im Rahmen eines Umtrunks nunmehr offiziell herzlich begrüßt und mit den relevanten Informationen für die bevorstehenden Kurstage versorgt. Dazu gehörte insb. der Probenplan, die Informationen über die Gestaltung der Abende und der Essenszeiten. Im Anschluss an diese offizielle Begrüßung folgten die ersten Unterrichtseinheiten.
In diesem Jahr nahmen insgesamt 10 Ensembles teil. Davon waren 8 Streichquartett- und 2 Trio-Ensembles, die von insgesamt fünf Dozenten parallel betreut wurden. Neben den bereits in der Kursausschreibung erwähnten Dozenten Stephan Breith, Daniel Draganov, Rainer Kimstedt und Christian Sikorski konnte zusätzlich wie im Vorjahr Marat Dickermann (Violine) gewonnen werden.
Auf dem Kurs wurden folgende Werke geprobt:
- Claude Debussy: Streichquartett g-Moll op. 10
- Ludwig van Beethoven: Streichquartett B-Dur op. 130
- Franz Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703 für Streichquartett
- Joseph Haydn: Streichquartett Es-Dur op.71/3
- Joseph Haydn: Streichquartett D-Dur op.71/2
- Ludwig van Beethoven: Streichtrio c-Moll op. 9/3
- Ernst Dohnanyi: Serenade für Streichtrio
- Hans Krasa: Tanz und Passacaglia für Streichtrio
- Robert Schumann: Streichquartett A-Dur op. 41/3
- Norbert Burgmüller: Streichquartett 14/4
- Camille Saint-Saens: Streichquartett G-Dur op. 153
- Joseph Haydn: Streichquartett C-Dur op. 76/3 „Kaiserquartett“
- Dimitrij Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 2 A-Dur op. 68
- Ludwig van Beethoven: Streichquartett cis-Moll op. 131
- Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquartett d-Moll (KV421)
- Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichquartett Es-Dur, op. 12
- Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquartett B-Dur (KV172)
- Franz Schubert: Streichquartett Es-Dur op. 125/1
Schon am Abend des ersten Tages haben sich die Ensembles durchmischt, um gemeinsam auch in größeren Besetzungen zu musizieren. Unter anderem haben sich zwei Ensembles auf das Streichoktett von Mendelssohn gestürzt, um dieses unter Mitwirkung eines Geigendozenten zusammen zu spielen. Die aktive Beteiligung eines Dozenten war für die Mitspieler natürlich sehr anregend, so dass in dieser Session die Beteiligten das Werk von einer anderen Seite erneut erfahren konnten. Zudem haben die abendlichen Sessions das Kennenlernen untereinander gefördert. Erst am späten Abend ging man zum „gemütlichen Teil des Tages“ über, der regelmäßig und gut besucht im Restaurant des Hotels Burgenring stattgefunden hat.
Donnerstagmittag hatten die Kursteilnehmer die Gelegenheit in den Genuss einer kurzen Führung im sog. „Tapetenzimmer“ des Schlosses zu kommen, welches es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht hat. Trotz der dadurch etwas verkürzten Mittagspause haben viele sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Am zweiten Abend erlebten die Teilnehmer ein Arbeitsgespräch der fünf Dozenten untereinander. Tenor dieses Gespräches war die Kommunikation der Musiker innerhalb eines Kammermusikensembles. Eines der Ergebnisse war, dass Kommunikation einerseits ein wesentliches Instrument dafür ist, Unstimmigkeiten wertschätzend im Ensemble zu behandeln, andererseits aber auch positive Erfahrungen im Miteinander zu adressieren, um die Mitspieler zu motivieren.
Am dritten Abend konnte man – wenn man nicht lieber selbst zu Instrument und Bogen greifen wollte – zu Gast sein bei einem Konzert des Jugend-Jazz-Orchesters des Landes Hessen, einer hörenswerten Darbietung und kontrastreichen musikalischen Abwechslung im Vergleich zur klassischen Musik.
Der letzte Abend war für das Vorspielen der geprobten Stücke reserviert. Sehr erfreulich war es für alle Kursteilnehmer, die Dozenten und die Organisatoren des Kurses, dass von insgesamt zehn Ensembles sieben vorgespielt haben:
- Ernst Dohnanyi: Serenade für Streichtrio
1. Satz: Marcia
2. Satz: Romanze - W. A. Mozart: Streichquartett d-Moll (KV421)
2 Satz. Andante - Franz Schubert: Streichquartett Es-Dur op. 125/1
2. Satz: Adagio - Joseph Haydn: Streichquartett Es-Dur op.71/3
1. Satz: Vivace - Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichquartett Es-Dur, op. 12
1. Satz: Dagio non troppo – Allegro non tartande - Ludwig van Beethoven: Streichquartett cis-Moll op. 131
1. Satz: Adagio ma non troppo e molto espressivo
2. Satz: Allegro molto vivace - Hans Krasa: Streichtrio
Tanz
Passacaglia
Alle wurden mit einem kräftigen Unisono-Applaus bedacht und mit der Begeisterung dieses Vorspiels trafen sich die Teilnehmer mit den Dozenten in gemütlicher Runde und plauderten gemeinsam bis in die späte Nacht. Glücklicherweise wurden die Uhren in dieser Nacht auf Winterzeit umgestellt, so dass alle am nächsten Morgen frisch zu den Proben erschienen.
Am letzten Vormittag hatte wieder jedes Ensemble eine Unterrichtseinheit von 90 Minuten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen war der Kurs beendet und mit guten Wünschen und auch der Absicht von Vielen im nächsten Jahr wieder beim Kurs dabei zu sein, fuhren alle nach Hause.
Die eingegangenen Rückmeldungen zeigen die Zufriedenheit der Teilnehmer mit dem Kursverlauf und -ergebnis. (s. Stimmen zu den Kursen)
Fotos, die Eindrücke von der Begrüßung der Kurs-Teilnehmer wiedergeben, Einblicke in die Probenarbeit der Gruppen gewähren und von der guten Stimmung während aller Tage erzählen, werden in der Foto-Galerie nachgereicht.
Stimmen zu den Kursen
- Ich fahre gerne zum Kammermusikkurs nach Schlitz, weil es immer wieder gelingt, unter der Anleitung der Dozenten das Zusammenspielen, die Dynamik und die innere Spannung so zu verbessern, dass das erarbeitete Werk eine ganz andere Dynamik bekommt. Es ist für mich immer ein besonders musikalisches Erlebnis, wenn alle im Ensemble dassselbe erreichen wollen und man sich dadurch gegenseitig zu besonderer Leistung anspornt. (Teilnehmerin, Oktober 2012)
- Wenn Streichquartett-Spielen eine Form der „Unterhaltung von vier vernünftigen Menschen“ (Goethe) ist, dann fehlt immer noch ein Fünfter, der mit den einzelnen „Monologisierern“ einen Kontext schafft. Die jeweiligen Dozenten der Schlitzer Kammermusiktage stellen sich in beglückender Weise auf die Fähigkeiten der spielenden Laien ein, sie arbeiten auf einem gemeinsamen musikalischen Ausdruck hin und kümmern sich sogar -wenn nötig- um die leicht verletzten Seelen. (Teilnehmerin, Oktober 2012)
- Der Kammermusikkurs in der hessischen Landesmusikakademie Schlitz war wieder ein „Highlight“ für musizierende Amateure! Die sehr kompetenten und freundlichen Dozenten haben unserem Streichquartett bei der täglichen intensiven Probenarbeit viele neue technische und musikalische Anregungen gegeben und uns zu kleinen musikalischen Höhenflügen geführt. Beglückt, ermutigt und voller musikalischer Ideen kehre ich heim, und freue mich bereits auf den nächsten Kammermusikkurs im idyllischen Ort Schlitz. (Teilnehmerin, Oktober 2012)
- Steile Lernkurve in angenehmer Atmosphäre (Teilnehmer, Oktober 2012)
- Sehr intensiver musikalischer Unterricht (Teilnehmer, Oktober 2012)
- Was gibt es positiveres als: Wir freuen uns jedes Jahr auf das nächste (Teilnehmerin, Oktober 2012)
- Sehr zu empfehlender Kurs, ausnahmslos hohes Niveau der Dozenten, reichlich bemessene Unterrichtszeiten. Unter diesen Voraussetzungen ist der Kurs sehr preisgünstig. (Teilnehmer, Oktober 2012)
- Die Dozenten sind pädagogisch und musikalisch von solch hervorragender Qualität und sie sind menschlich von solcher Größe, dass man sich nichts Besseres wünschen kann! (Teilnehmerin, Oktober 2012)
- Sehr gute Organisation! (Teilnehmerin, Oktober 2012)
- Intensive Probenarbeit mit hochqualifizierten Dozenten, die angesichts laienhafter Musik nie die Geduld verlieren. Die schöne Umgebung und Ruhe trägt dazu bei, dass man nach 4 Tagen das Gefühl hat, man wäre 14 Tage hier gewesen. (Teilnehmerin, Oktober 2012)
- Es war einfach herrlich! (Teilnehmerin, Oktober 2012)
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